Das SHK-Unternehmen Leyendecker digitalisiert seiner Geschäftsprozesse zunehmend – und setzt dabei auf eine Lösung, die sowohl stationär als auch mobil funktioniert.
Das SHK-Unternehmen Leyendecker digitalisiert seiner Geschäftsprozesse zunehmend – und setzt dabei auf eine Lösung, die sowohl stationär als auch mobil funktioniert.
Die Leyendeckers sind immer mit der Zeit gegangen. Ihre Ahnen waren erst Kartoffelbauern, dann handelten sie mit Holz, später kamen die Kohlen. „Mein Großvater war hier sehr stark. Mein Vater hat gesagt, mit den Kohlenkunden werde ich nicht mehr alt, ich geh auf Öl“, erzählt Guido Leyendecker, der heute als Geschäftsführer die Fäden in der Hand hält. „Jede Generation ist den Weg immer mit den Kunden gegangen.“
Als der heutige Chef Anfang der 90er Jahre im väterlichen Unternehmen anfing, sagte er seinem Vater wiederum: „Mit deinem Produkt Öl werde ich nicht mehr alt, mit deinen Kunden wohl.“ Öl verkauft Leyendecker auch heute noch („Da habe ich mich damals getäuscht“), aber das Kerngeschäft sind nunmehr Dienstleistungen, die er massiv ausgebaut hat, um eines Tages ein bestelltes Feld an die nächste Generation übergeben zu können.
Kartoffeln, Holz und Kohle sind inzwischen nicht mehr Bestandteil der geschäftlichen Aktivitäten. Stattdessen bekommen Bad, Sanitär, Erneuerbare Energien und Heizung einen immer größeren Stellenwert. „Wir sind heute SHK, ganz klar. Kein Ölhändler.“
Auch hier gilt: Leyendecker grenzt sich vom Wettbewerb ab, ist innovativ. Das zeigt sich im Heizungsbereich, wo das Unternehmen, im Gegensatz zu den am Markt weit verbreiteten Contracting-Angeboten, Anlagen vermietet. In der Sanitär-Sparte bietet er schnelle Teilsanierungen, die neue Dusche gibt es in zwei Tagen. Mittlerweile ist das einstige Einzelunternehmen zu einer Firmengruppe mit insgesamt vier Gesellschaften angewachsen.
IT begleitet sämtliche Prozesse
Das Unternehmen zukunftsfit zu machen, ist für Leyendecker nicht nur eine Frage der strategischen Positionierung. Vielmehr müssen auch die innerbetrieblichen Prozesse an die sich ergebenden technischen Möglichkeiten angepasst werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten: „Ich bin fest davon überzeugt, dass es ohne Weiterentwicklung nicht geht und dass man hier immer wieder ansetzen muss.“ Konkret sollen die täglichen Abläufe vereinfacht werden: „Meine Mitarbeiter sollen die Möglichkeit haben, mehr mit den Kunden zu arbeiten als in der Verwaltung.“
Bereits 2010 machte Leyendecker den ersten Schritt mit der Einführung der Handwerkersoftware MOS’aik von Moser Software: „Darüber läuft bei uns alles, angefangen beim ersten Telefonkontakt.“ Dabei deckt die Software den kompletten „Lebenszyklus“ eines Projekts ab: Von der Anfrage über die Terminvergabe, Aufmaß, Angebot und Auftrag bis hin zur Rechnung. Bei Erteilung des Auftrags wird zudem eine Materialliste erstellt. Über die entsprechende Schnittstelle können sofort Angebote der Lieferanten eingeholt und die erforderlichen Teile bestellt werden.
Neben dem Projektgeschäft ist der Service ein wichtiges Standbein von Leyendecker. Sämtliche Kunden-Anlagen sind ebenso im System hinterlegt wie beispielsweise Wartungsintervalle und Messwerte. Gleiches gilt für die Montageberichte und die dazugehörigen Arbeitszeiten: „Wir wissen, wo wir vor vier Jahren in welcher Mietwohnung bei welchem Mieter gewesen sind und was wir da gemacht haben.“ Diese gepflegten Daten und die Verfügbarleit der Informationen seien von unschätzbarem Wert.
Individuelle Lösungen gefragt
Über MOS’aik werden heute die Aktivitäten der vier Firmen der Unternehmensgruppe abgebildet – inklusive der Finanzbuchhaltung. Dabei erkennt das System automatisch, wo die jeweiligen Vorgänge gebucht werden müssen. Nur das Geschäft mit dem Öl wird über eine andere Lösung abgebildet.
Eine Besonderheit bei Leyendecker: Das Unternehmen hat eine Tochtergesellschaft im nahen Belgien. Dort übernehmen die Mitarbeiter zwar nicht ausschließlich, aber hauptsächlich Aufträge in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. MOS’aik erkennt hier automatisch, wann nach belgischem Recht gebucht werden muss.
„Wir sind heute sehr sehr glücklich, dass das alles so funktioniert“, sagt Leyendecker, der bereits einen Schritt weiter denkt. Mit Moser hybrid führt er derzeit die neue, mobile Lösung der nächsten Generation ein, um hier zukunftssicher aufgestellt zu sein. Das System harmoniert zu-gleich optimal mit MOS’aik.
Moser hybrid läuft webbasiert auf sämtlichen Endgeräten, beispielsweise auf Smartphones und Tablets. So sollen die Montageberichte künftig direkt vor Ort beim Kunden geschrieben werden – derzeit müssen sie noch im Büro abgetippt werden. Gleiches gilt für die digitale Erfassung der Arbeitszeiten, die künftig Tagesnachweise überflüssig machen soll.
Bis zu 25 Prozent Einsparpotenzial
„Die Anforderungen des Marktes und unserer Kunden steigen“, sagt Maximilian A. Moser, Geschäftsführer bei Moser Software. „Wir bieten ein flexibles System, das aufgrund seines modularen Aufbaus einfach an die individuellen Bedürfnisse der Nutzer angepasst werden kann.“
Genau das ist bei Leyendecker der Fall: So wird das Unternehmen als einer der ersten Anwender mit der Kombination von stationärem und mobilem Arbeiten. Diese hybride Lösung vereinigt die Vorzüge von MOS’aik mit der neuen Software-Generation Moser allround, die mobil alle we-sentlichen Funktionen einer Handwerker-Software abdeckt.
Leyendecker verspricht sich viel von der neuen Lösung: „Wir brauchen das, um kundenorientierter zu arbeiten und nicht nur mit Verwaltung beschäftigt zu sein“, erklärt er. Dafür müssten die täglichen Abläufe vereinfacht werden: Die Daten sollen vor Ort erfasst werden, damit sie sofort vorliegen und direkt verarbeitet werden können. „Das wird uns die Arbeit deutlich erleichtern. Ich denke, wir haben hier ein Einsparungspotenzial zwischen 20 und 25 Prozent.“