Photovoltaikanlagen werden zunehmend in Kombination mit Stromspeichern angefragt. Dieser Aufwärtstrend hält seit 2019 an und machte im zweiten Halbjahr 2021 einen deutlichen Sprung nach oben. Das hohe Niveau besteht bis in den Januar 2022 und darüber hinaus. Das zeigt eine Auswertung der bei DAA eingegangenen Online-Anfragen.

Im zweiten Halbjahr 2021 stieg das Interesse an dem Erwerb einer Photovoltaikanlage in Verbindung mit einem Stromspeicher deutlich. Das stellte DAA im Rahmen der Auswertung eingegangener Online-Anfragen fest. Hiernach beantworteten rund 119 Prozent mehr Interessenten im zweiten Halbjahr 2021 die Frage „Haben Sie Interesse an einem Stromspeicher?“ mit „Ja“ als im Vorjahreszeitraum. Zusätzlich ist das Gesamtvolumen um 71,1 Prozent gestiegen. Im ersten Halbjahr 2021 stieg die Nachfrage nach PV-Anlagen mit Speicher um rund 34 Prozent bereits stark, jedoch noch nicht so prägnant wie im zweiten Halbjahr 2021.

Interesse an Photovoltaikanlage mit Speicher steigt. Grafik: DAA
Interesse an Photovoltaikanlage mit Speicher steigt. Grafik: DAA

Insgesamt interessierten sich 2021 rund 74 Prozent mehr Nutzer der Portale von DAA für die Kombination PV-Anlage und Stromspeicher als 2020. Das starke Interesse an PV-Anlagen in Kombination mit Speichern spiegelte sich in einem Peak im August 2021, der zugleich eine Steigerung um rund 84 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat war.

Größere Offenheit gegenüber dem Speichern von Solarstrom

Die Ablehnung von Speichern sinkt: Im November 2021 gaben rund 62 Prozent der Anfragenden an, dass sie sich für eine PV-Anlage in Verbindung mit einem Speicher interessieren. Eindeutig keinen Stromspeicher wünschten im selben Monat hingegen nur rund 10 Prozent. Zum Vergleich: Im November 2020 waren sich noch 16 Prozent der Anfragenden sicher, dass sie sich nicht für eine PV-Anlage in Verbindung mit einem Speicher interessieren.

Am entschiedensten gegen eine Kombination aus PV und Speicher waren Befragte im Januar 2019 mit rund 26 Prozent. Im Januar 2022 beantworteten hingegen nur rund 11 Prozent die Frage nach Interesse an einem Stromspeicher mit „Nein“. PV-Interessenten stehen folglich der Speicheroption für Solarstrom zunehmend offen gegenüber.

Das Interesse an einer Kombination aus PV-Anlage und Speicher ist seit Juli 2021 bis heute auf hohem Niveau verblieben. Laut Online-Anfragen bei DAA stieg es zudem seit 2019 kontinuierlich: Im November 2019 fragten rund 40,5 Prozent einen Speicher in Kombination mit einer PV-Anlage an. Rund 42 Prozent waren sich nicht sicher. Im November 2020 interessierten sich rund 45 Prozent der Befragten für diese Kombination. Im November 2021 wünschten bereits rund 62 Prozent weitere Informationen zu einer PV-Anlage inklusive Speicher – was der Dreijahres-Höchststand ist.

Erweiterte BEG-Förderung und EEG-Novelle als mögliche Gründe

Da die Online-Anfragen nach Photovoltaik-Anlagen in Kombination mit Stromspeichern bei DAA seit Juli 2021 auffällig gestiegen sind, ist ein Zusammenhang mit der seitdem geänderten BEG-Förderung denkbar. Denn mit den im Juli 2021 in Kraft getretenen KfW-Krediten 261 und 262 wurden erstmals Stromspeicher im Rahmen von Sanierungen und Neubauten mitgefördert.

Ein weiterer möglicher Grund ist die stetig sinkende Einspeisevergütung. Allein mithilfe dieser EEG-Förderung ist daher die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage nicht mehr gesichert. Dem gegenüber steht der monetäre Nutzen eines höheren Eigenverbrauchs, zu dem ein Speicher maßgeblich beiträgt.

Möglicherweise besteht zudem ein Zusammenhang zwischen den seit dem zweiten Halbjahr 2021 deutlich gestiegenen Energiepreisen und dem verstärkten Interesse an der gleichzeitigen Ausstattung mit einer PV-Anlage und einem Stromspeicher. Denn den selbst erzeugten Strom maximal für den Eigenverbrauch zu verwenden, sorgt für Einsparungen an teurerem Haushaltsstrom.

„Neben dem Einfluss der Förderkulisse und der Strompreisentwicklung geht der Zu-wachs bei der Nachfrage nach Stromspeichern vermutlich auch mit einer Veränderung auf Anbieterseite einher. Neue Marktteilnehmer und gesunkene Preise bringen zusätzliche Bewegung in den Markt“, interpretiert Rolf Steingrube, einer der DAA Geschäftsführer.

Ebenfalls vorstellbar als Auslöser ist die EEG-Änderung 2021, mit der die EEG-Umlage erst ab Anlagengröße >30 kWp gezahlt werden muss. Das erlaubt größere Anlagen, welche die Kombination mit einem PV-Speicher noch ertragreicher machen.

DAA beobachtet die Änderungen am Speichermarkt weiterhin genau und ordnet diese sowie Entwicklungen rund um den Photovoltaik-Markt im quartalsweise erscheinenden SolarContact-Index ein.

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