Kleve ist auf Zukunft eingestellt: 2009 wurde die neue Hochschule Rhein-Waal eröffnet, jetzt sollen sich die Rahmenbedingungen für Studierende weiter verbessern – insbesondere die wohnliche Situation in der Stadt am linken Niederrhein. 2011 erhielten die Hamburger Architekten nps tchoban voss den Auftrag, in unmittelbarer Nähe des Hochschulareals ein Studentenwohnheim zu errichten.
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Wenn Studentenwerke als Bauherr auftreten, müssen die Projektverantwortlichen eine Vielzahl ökonomischer und ökologischer Grundsätze berücksichtigen. Das Studentenwerk Düsseldorf nimmt diese Verantwortung sehr ernst: Durch umweltgerechte Investitionen in moderne Wohnkonzepte sind sowohl Werterhalt der Gebäude, als auch Wohnkomfort und preisgünstige Mieten langfristig gesichert. Moderne Haustechnik mit cleveren Sanitär-Lösungen spielen hierbei eine bedeutende Rolle.
Kleve ist auf Zukunft eingestellt: 2009 wurde die neue Hochschule Rhein-Waal eröffnet, jetzt sollen sich die Rahmenbedingungen für Studierende weiter verbessern – insbesondere die wohnliche Situation in der Stadt am linken Niederrhein. 2011 erhielten die Hamburger Architekten nps tchoban voss den Auftrag, in unmittelbarer Nähe des Hochschulareals ein Studentenwohnheim zu errichten. Hierfür hatte das Studentenwerk Düsseldorf bereits das Grundstück erworben – direkt gegenüber dem Campus, nur getrennt durch den Spoykanal und die beidseitige Uferpromenade, aber schnell und bequem zu erreichen über eine Fußgängerbrücke.
Klare Botschaft für Wohnqualität
Im Rahmen des NRW-Projekts „Klimaschutzsiedlung in Planung“ entstand das neue Wohnheim in nur 12-monatiger Bauzeit. Die Anlage besteht aus drei miteinander verbundenen Gebäuden mit 112 Wohnplätzen. Die Vorgabe des Studentenwerks an die Architekten lautete möglichst flächensparend zu bauen und eine hohe Anzahl von Einzel-Appartements mit eigenem Bad und Küche vorzusehen, da Single-Wohnungen am meisten nachgefragt werden. Außerdem sollten einige größere Wohnungen für 2er- und 3er-WGs entstehen und dabei jedem Bewohner 23 bis 25 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung stehen. Heinz-Werner Pfeiffer, Leiter Studentisches Wohnen und Bauwesen beim Studentenwerk Düsseldorf, ist Projektkoordinator und erläutert: „Die Wohnflächen in älteren Objekten betragen in der Regel nur 16 bis 18 Quadratmeter – das ist für Neubauten nicht mehr zeitgemäß.“
Tatsächlich haben sich die Anforderungen an studentischen Wohnraum in den letzten Jahren wesentlich verändert: Wohnen muss nach wie vor günstig sein, heutzutage aber auch Wohlfühlcharakter bieten. Dementsprechend ist die neue Immobilie in Kleve sehr hochwertig ausgestattet mit einer hohen Aufenthaltsqualität. Alle Wohnungen sind überdies barrierefrei erschlossen. „Wir unternehmen einiges, damit unser Wohnraum gut angenommen wird und der Bestand immer ausgelastet ist“, unterstreicht Pfeiffer. „Deshalb geht es jetzt auch um geringeren Energieverbrauch, Ressourcenschonung und reduzierte Emissionen.“ Alle Einheiten werden zu einem Komplettpreis befristet vermietet – die Maximaldauer beträgt 6 Semester, also 3 Jahre. Für diesen Zeitraum ist die Miete festgeschrieben, so dass die Studenten keine Nachzahlungen befürchten müssen und kalkulieren können: Heizung, Wasser, Strom, Müllgebühren, Hausmeisterservice sowie TV- und Internetzugang – alles ist inklusive.
Nachhaltiges Gebäudekonzept
Die neue, optisch sehr transparent wirkende Wohnanlage in der Briemer Straße erfüllt aber nicht nur anspruchsvolle Wohnwünsche der Studenten, sondern setzt auch in ökologischer Hinsicht Maßstäbe: So wurden die Baukörper des vier- bzw. fünfgeschossigen Gebäudes im Passivhaus-Standard KfW 40 errichtet. Die Architekten sahen dazu eine wirkungsvolle Wärmedämmung und dreifache Fensterverglasungen vor. Alle Nutzungsbereiche sind nach Osten, Westen und Süden ausgerichtet, so dass passive solare Wärmegewinne optimal genutzt werden können. Bodentiefe Fenster sorgen für viel Licht. Als Sonnenschutz dienen beschichtete Alu-Lamellen, die innerhalb der Verbundfenster geführt sind.
Intelligente Haustechnik gehört zum Gebäudekonzept. Hierzu zählen die Lüftungsanlage mit effizienter Wärmerückgewinnung, eine Sole/Wasser-Wärmepumpe zur Beheizung sowie eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Die dezentrale Warmwasserbereitung in allen Bädern und Küchen erfolgt mit elektronischen Durchlauferhitzern. Um größtmögliche Energieeinsparpotenziale zu gewährleisten, wird eine möglichst große Menge des selbst produzierten PV-Stroms für das Gebäude verwendet – sogar zur Warmwasserbereitung. Vorgesehen ist überdies ein Batterieplatz für einen PV-Stromspeicher im Technikraum, der zu einem späteren Zeitpunkt nachgerüstet werden kann.
Vorgefertigte Bäder sparen Zeit und Kosten
Zeit- und kostenoptimiert kann jedoch nur bauen, wer nach cleveren Lösungen sucht. In Kleve setzte das Studentenwerk auf moderne Fertigbäder in Leichtbauweise. Sie stammen von Geberit-Huter aus Matrei am Brenner in Österreich, die Installation innerhalb der Appartements erfolgte durch den SHK-Fachbetrieb Volker Hermsen GmbH aus Kleve. Die anschlussfertigen Bäder wurden komplett im Werk gefertigt und bis zum Einsatz auf der Baustelle dort gelagert. Am Tag des Einbaus waren sie pünktlich vor Ort und wurden per Kran direkt vom LKW in die Wohnungen gehoben und an Ort und Stelle platziert. Dieser Vorgang erfolgte für jedes Stockwerk „just in time“. Die Besonderheit des Komplettsystems von Geberit-Huter: Die Fertigbäder haben ein vergleichsweise geringes Gewicht von nur 320 kg/m², was den statischen Anforderungen – im Vergleich zu Beton-Fertigbädern – erheblich entgegen kommt. „Auch die Gewerke-Koordination ist bei der Vorfertigung deutlich einfacher als bei einer Installation auf der Baustelle. Denn wenn verschiedene Gewerke in den kleinen Bädern unter Zeitdruck arbeiten, gehen sie nicht immer rücksichtsvoll mit dem Werk des anderen um. Und natürlich spart die werkseitige Montage ‚aus einer Hand’ spürbar Kosten, sie vereinfacht Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung erheblich“, berichtet H.-W. Pfeiffer aufgrund langjähriger Erfahrung. Begeistert ist er außerdem von der hohen Flexibilität der Leichtbauweise: „Wäre in 15 Jahren eine Veränderung der Grundrisse oder Umnutzung notwendig, so lassen sich die 2,20 x 1,80 Meter großen Bäder in Kleve komplett verschieben oder auch sehr leicht demontieren und wieder herausnehmen.“
Schnell verfügbares Warmwasser
Die Warmwasserbereitung erfolgt im gesamten Gebäude dezentral. So lassen sich Energieverluste, die normalerweise durch den Transport von Warmwasser über das Leitungsnetz entstehen, von vorneherein vermeiden. Denn durch die bedarfsgerechte Warmwasserbereitung direkt im elektronischen Durchlauferhitzer wird keine Wärmeenergie verschwendet. Zudem wurde durch den Einsatz von elektronischen Durchlauferhitzern die aktuelle Trinkwasserverordnung optimal umgesetzt, um die Hygiene des Trinkwassers sicherzustellen. Auch zu unnötigem Wasserverbrauch kommt es nicht – er entsteht, wenn die Bewohner das Wasser ungenutzt ablaufen lassen, weil es noch nicht die gewünschte Auslauftemperatur erreicht hat. Vielmehr erreicht das Warmwasser in Sekundenschnelle und temperaturgenau die Zapfstelle – die Dusche, das Waschbecken und die Küchenspüle.
Bei Ausstattung der Fertigbäder und insbesondere bei der Wahl von dezentralen Warmwasserbereitern hatte der Projektkoordinator genaue Vorstellungen. Er entschied sich gezielt für die elektronischen Durchlauferhitzer „DDLE Basis“ von AEG Haustechnik. Diese Ausführung ermöglicht auch ein solares Nachheizen durch eine thermische Solaranlage. Pro Wohneinheit übernimmt ein Gerät die Warmwassererwärmung für Dusche, Waschtisch und Küchenspüle. Platziert wurde der „DDLE Basis“ in jedem Fertigbad über dem WC-Spülkasten, wo er mit seiner geringen Bautiefe von nur 93 Millimetern wenig Platz in Anspruch nimmt und mit nahezu gleicher Breite wie die darunter installierte WC-Drückerplatte auch optisch nicht stört. Besonders energieeffizient und komfortabel für die Bewohner ist die Regelbarkeit der jeweils gewünschten Warmwassertemperatur. Die Einstellung der Wunschtemperatur erfolgt am Gerät stufenlos über Anwendungssymbole. So ist ein hoher Warmwasserkomfort stets gewährleistet – selbst bei einem ausgiebigen Duschbad. Für nahezu konstante Auslauftemperatur sorgt die zuverlässige Regelelektronik im Gerät, indem sie Wasserdruck- und Zulauftemperaturschwankungen schnell ausgleicht. Der integrierte Verbrühschutz bei 43° C ist aktiviert. Der „DDLE Basis“ ist ein sogenanntes „Three in one“-Gerät: Dank der umschaltbaren Leistung zwischen 18, 21 und 24 kW passt sich dieser elektronische Warmwasserbereiter individuellen Anforderungen an und ist somit auch in Zukunft die perfekte Warmwasserlösung.
Qualität zahlt sich aus
„Wir haben stets gute Erfahrungen mit den Warmwasserbereitern von AEG Haustechnik gemacht – da wechselt man die Marke nicht so schnell“, erläutert H.-W. Pfeiffer seine Wahl. AEG Außendienstmitarbeiter Marc Rakowske hat ihn auch diesmal gut beraten. Alle 112 AEG-Geräte wurden über den Fachgroßhandel Zander aus Essen bezogen und von dort nach Österreich zum Fertigbadhersteller geschickt. Dirk Wischnewski vom SHK-Fachgroßhandel Zander aus Essen berichtet: „Trotz der Entfernung gab es keine Schwierigkeiten, Anlieferung und Einbau klappten perfekt. Aus logistischer Sicht war dieses Bauvorhaben schon etwas Besonderes, weil sich die Baustellen normalerweise immer in der Nähe des Fertigbad-Herstellers befinden. Es gibt in Deutschland jedoch keinen bekannten Hersteller, der diese Fertigbäder in Leichtbauweise anbietet. Insofern ist Geberit-Huter die beste Lösung.“
Das Wohnheim am Spoykanal wurde im November 2013 bezugsfertig. Mit dem Neubau trägt das Studentenwerk Düsseldorf nicht nur zur Entstehung eines jungen, attraktiven Stadtquartiers bei, sondern realisierte auch ein durchdachtes und innovatives Haustechnikkonzept.
AEG Haustechnik, www.aeg-haustechnik.de